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Veröffentlicht am 18.09.2025 11:17

Innenminister Herrmann besuchte den neuen „Anker”

Im Anker-Zentrum werden auch Deutschkurse angeboten. Innenminister Joachim Herrmann sah sich die Seminarräume an. (Foto: job)
Im Anker-Zentrum werden auch Deutschkurse angeboten. Innenminister Joachim Herrmann sah sich die Seminarräume an. (Foto: job)
Im Anker-Zentrum werden auch Deutschkurse angeboten. Innenminister Joachim Herrmann sah sich die Seminarräume an. (Foto: job)
Im Anker-Zentrum werden auch Deutschkurse angeboten. Innenminister Joachim Herrmann sah sich die Seminarräume an. (Foto: job)
Im Anker-Zentrum werden auch Deutschkurse angeboten. Innenminister Joachim Herrmann sah sich die Seminarräume an. (Foto: job)

Der im August eröffnete Anker-Standort in der Garmischer Straße wird künftig die erste Anlaufstelle für neue Asylbewerber im Regierungsbezirk Oberbayern. „Der neue Standort ersetzt die bisherigen Standorte in der Maria-Probst-Straße und Lotte-Branz-Straße im Euroindustriepark und hat zudem Platz für bis zu 900 Bewohnerinnen und Bewohner”, erklärte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, der sich mit Regierungspräsident Konrad Schober ein Bild vor Ort machte. „Der neue Standort mit modernem Ankunftszentrum und Kurzaufnahme bietet optimale Bedingungen für eine geordnete Registrierung von Asylsuchenden und passt perfekt in die Migrationswende, die erfolgreich von der neuen Bundesregierung und der bayerischen Staatsregierung vorangetrieben wird”, so der Minister. „Unser Ziel ist klar: Weniger Zugang, mehr Tempo und bestmögliche Effizienz der Verwaltungsstrukturen.”

München bringt zu wenig unter

Der Anker trage dazu bei, dass auch die Landeshauptstadt künftig ihrer Aufnahmeverpflichtung nachkommen können, meinte der Minister. Während manche oberbayerischen Gemeinden mehr Asylbewerber aufnehmen als verlangt, erreiche München bisher nur eine Quote von 76,3 Prozent.

Das ganze Verfahren an einem Ort

Das in Bayern eingeführte Konzept der Anker-Einrichtungen hat sich laut Herrmann bewährt. „Es ermöglicht eine schnellere und effizientere Abwicklung der Asylverfahren und sorgt dafür, dass Asylbewerber das gesamte Verfahren in den Anker-Einrichtungen durchlaufen“, so Herrmann. Hier erfolgt für alle neu ankommenden Asylsuchenden die Erstregistrierung einschließlich der Erfassung biometrischer Daten, die bundes- und landesweite Verteilung sowie die Gesundheitsuntersuchung bei denjenigen Personen, die in Oberbayern bleiben. Außerdem erhalten sie dort den Termin zur persönlichen Asylantragstellung beim Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF).

Rückgang um 61 Prozent

Dass der aktuelle Migrationskurs stimmt, belegen für den Innenminister auch die Zahlen: „Die Zugangszahlen nach Bayern sind deutlich gesunken. Kamen heuer bis Ende August rund 8.900 Asylsuchende nach Bayern, waren es im Vorjahreszeitraum noch rund 23.000. Das bedeutet einen Rückgang von rund 61 Prozent! Nur durch unsere klare Haltung und konsequente Maßnahmen können wir die Belastungen für den Staatshaushalt und die Kommunen nachhaltig reduzieren”, sagte Herrmann.

Sicherheit rund um die Uhr

Auf elf Stockwerken stehen im Anker 328 Zimmer zur Unterbringung der Bewohner zur Verfügung. Darüber hinaus sind im Gebäude Sanitärräume, Möglichkeiten zum Waschen und Trocknen von Kleidung, Räume zur Freizeitgestaltung, Gebetsräume sowie Büros für die Verwaltung vorhanden. Die Verpflegung der Bewohner erfolgt über eine zentrale Essensausgabe im Speisesaal. Ein Sicherheitsdienst ist an sieben Tagen in der Woche rund um die Uhr verfügbar. Darüber hinaus gibt es eine Kleiderkammer zur Grundausstattung der neu Ankommenden.
Für medizinische Bedarfe steht eine niederschwellige Grundversorgung mit regelmäßigen Sprechstunden von Allgemein- und verschiedenen Fachärzten zur Verfügung. Die Aufgaben der Flüchtlings- und Integrationsberatung werden durch die Diakonie München und Oberbayern übernommen. Die psychosoziale Unterstützung durch Refugio München und die Beratung von Frauen mit Gewalterfahrung durch die Fachberatungsstelle Jadwiga ergänzen als weitere Bausteine das Angebotsspektrum.

„Jungen Menschen Orientierung und Halt geben”

„Gerade Kinder und Jugendliche brauchen in der Ausnahmesituation von Flucht und Ankommen besonderen Schutz und pädagogische Unterstützung”, sagt Andrea Betz, Vorstandssprecherin der Diakonie München und Oberbayern. „Es ist besonders wichtig, den jungen Menschen Orientierung und Halt zu geben, denn sie sind diejenigen, die besonders leiden. Daher ist es wichtig, dass die sozialen Unterstützungsangebote für geflüchtete Menschen in den Anker-Einrichtungen ausreichend gefördert werden.”
Die Diakonie freue sich, am neuen Standort in der Garmischer Straße in München auch zukünftig rund 900 Menschen bei den ersten Schritten in Deutschland zu begleiten. Neben der Flüchtlings- und Integrationsberatung - mit ärztlicher Anbindung und Beratung zu sozialen Leistungen - stehen auch ein psychologischer Fachdienst sowie spezielle Angebote für Kinder und Jugendliche zur Verfügung. Diese Angebote tragen dazu bei, die Eltern zu unterstützen und den jungen Menschen in einer belastenden Lebenssituation zur Seite zu stehen und einen geschützten Raum zu geben.

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