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Markus Wasmeier

Markus Wasmeier. Foto: VA

Hoamat Bayern: Die Kolumne von Markus Wasmeier

Markus Wasmeier: Hoamat Bayern

Grüß Gott! Liebe Leserin, lieber Leser vom Münchner Wochenblatt München, mein Name ist Markus Wasmeier und ich werde hier an dieser Stelle die nächsten Samstage für Sie Kolumnen schreiben. Einige von Ihnen kennen mich vielleicht noch als Skirennläufer – ich war bis 1994 aktiv. Seitdem bin ich für die ARD als Ski-Experte tätig und versuche den Zuschauern die alpinen Rennen verständlich in die Wohnzimmer zu bringen.

 
Stimmungsvolles Puppentheater. (Foto: Markus Wasmeier)

Der Kasperl feiert Jubiläum! – 10. Kasperltheaterfestival im Freilichtmuseum

Ich weiß noch, wie wir am Anfang überlegt haben, ob wir vielleicht einmal einen Tag mit mehreren Kasperltheaterensembles anbieten sollen. Verschieden Bühnen aus verschiedenen Regionen vielleicht. Ein richtiges Festival, ein Kaspertheaterfestival für Groß und Klein! Ich sprach mit einigen Freunden über die Idee, unter anderem mit Gerhard Polt, der die Idee hervorragend fand und sich sofort bereiterklärte, die Schirmherrschaft für diese Veranstaltung zu übernehmen. Das ist jetzt schon über zehn Jahre her und unser Kasperltheaterfestival feiert dieses Jahr sein 10. Jubiläum und ist nach wie vor ein voller Erfolg. Das liegt zum einen natürlich an der Qualität der Puppenspieler, zum andern aber auch an Ihnen, denn ein Kasperltheater ohne Zuschauer wäre eine traurige Angelegenheit. So aber ist dieses Festival zu einem bunten Zusammentreffen verschiedener Theaterkünstler geworden, die sich Dank Ihnen im altbayerischen Dorf sehr wohl fühlen. Und mittlerweile muss man sogar von einem internationales Kasperltheaterfestival sprechen, denn es sind seit vielen Jahren auch immer Gäste aus dem deutschsprachigen Ausland mit von der Partie. Aber nicht nur dass, auch ein Puppenspieler aus Neapel findet sich im Programm wieder! Dieses Mal sind zudem auch viele Ensembles aus dem norddeutschen Raum dabei, die mit ihrem jeweiligen Dialekt für klangliche Vielfalt sorgen. Und ich darf Sie ganz herzlich einladen, diese Vielfalt zu genießen und mit uns gemeinsam das 10. Jubiläum dieses außergewöhnlichen Festivals zu feiern.
17.07.2025 14:54 Uhr
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Im Biergaten findet das Publikum Platz. (Foto:  Veronika Lammer)

Alles nur Theater? Wirtshaustheater und Kasperltheater-Festival

Haben Sie schon einmal Theater gespielt? Und selbst wenn Sie noch nicht auf einer Bühne gespielt haben, ein bisschen Schauspielern muss man im Leben so oder so immer. Kennen Sie das nicht, wenn man zum Beispiel ein Geschenk bekommt, dass einem überhaupt nicht gefällt und man trotzdem recht dankbar wirken soll. Aber vielleicht spielen Sie ja auch in einer richtigen Theatergruppe? Gerade in Bayern gibt es zahlreiche Laienbühnen, die in Mundart Theater spielen, oft mit Bezug zur örtlichen Geschichte oder besonderen bayerischen Figuren. Da dreht es sich dann um den Räuber Kneißl, den Wildschützen Jennerwein oder gar den Boandlkramer, also den Tod, wie zum Beispiel im Brandner Kasper. Eine reine Männerwirtschaft? Nein, nicht ganz! Denn bei uns im Freilichtmuseum können Sie am kommenden Sonntag beim Wirtshaustheater mit der renommierten Iberlbühne die Geschichte einer weiblichen bayerischen Persönlichkeit verfolgen. Und zwar die der Adele Spitzeder. Im Stück „Wia ma’s Spui spuit“ wird dieser gerissenen Geschäftsfrau auf die Finger geschaut. Denn hinter den Geschäften Ihrer Privatbank steckte ein großer Betrug. Nach außen hin verstand Adele Spitzeder es hervorragend sich blendend darzustellen. Sie zahlte zehn Prozent Zinsen auf die Spareinlagen, was sich verlockend anhörte. Und sie zahlte wirklich Zinsen aus, wie etliche Kunden berichteten. Immer mehr Menschen vertrauten ihr das Ersparte an. Was sie nicht wissen konnten, hinter Spitzeders unerschöpflicher Zinsquelle stand ein Schneeballsystem. Sie erwirtschaftete nämlich keinerlei Gewinne durch Finanzgeschäfte sondern beglich die Zinsen kurzerhand mit neu eingehenden Spareinlagen. Übrigens wird Adele Spitzeders Betrug als erstes aktenkundiges Schneeballsystem in Deutschland geführt, vermutlich sogar weltweit. Wie es damals gewesen ist und was vielleicht anders hätte laufen können, das erleben Sie in unserem Wirtshaustheater, das bei gutem Wetter im Biergarten stattfindet.
10.07.2025 14:46 Uhr
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Alles dreht sich um den Tanz. (Foto: Markus Wasmeier)

Tanzen und Musizieren für Jedermann - Bayerischer Tanz im Freilichtmuseum

Wenn man an Bayern und Tanz denkt, kommt einem vermutlich sofort der Schuhplattler in den Sinn. Weit über die Grenzen Bayerns, wahrscheinlich sogar weltweit ist das Schuhplatteln bekannt und gilt als der bayerische Tanz schlechthin. Das ist ja nicht falsch, aber es gibt viel mehr traditionelle bayerische Tänze als diesen einen! Und um die dreht es sich wortwörtlich am kommenden Wochenende. Am 13. Juli wird bei uns im altbayerischen Dorf nämlich wieder das Tanzbein geschwungen. Tanzen gehört seit prähistorischen Zeiten zu den Ausdrucksformen der Menschheit. Mit Tänzen wurden Geschichten weitererzählt, Götter beschwichtigt oder versucht die Natur zu beeinflussen, zum Beispiel mit einem Regentanz. Wenn man sich die unterschiedlichen Tanzstile in der Welt anschaut, entdeckt man immer wieder ähnliche, manchmal sogar gleiche Elemente. Andererseits haben sich je nach Gesellschaft auch unterschiedlichste Tanzrichtunge entwickelt. Und diese Entwicklung dauert bis heute an, nach wie vor drücken die Menschen mit Tänzen ihre Kreativität aus, zum Beispiel im Hip Hop oder Streetdance. Wir gehen aber ein paar Jahrhunderte zurück und widmen uns den traditionellen bayerischen Volkstänzen, die zum Teil sicher von der höfischen Art zu Tanzen inspiriert waren. Und Sie sind eingeladen fleißig mitzutanzen. Unter der Anleitung unserer Tanzleiter geht es ganz gemütlich mit dem Auftanz los, bevor uns dann Walzer, Zwiefacher und Polka in die unterschiedlichen Stile führen. Die Kreuzpolka zum Beispiel ist ein Figurentanz, auch der Waldjäger, oder das Hiatamadl. Und da sehen Sie schon, auch die bayerischen Tänze erzählen im Kern eine Geschichte.
03.07.2025 11:43 Uhr
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Kreative Gartengestaltung (Foto: Markus Wasmeier)

Kleine grüne Oasen entdecken! – Bauerngartentage im Freilichtmuseum

Die Ferien sind wieder einmal schneller vergangen als gedacht und die meisten hat der Alltag bereits wieder eingeholt. Aber für eine Auszeit gibt es immer eine Möglichkeit. Vielleicht haben Sie einen Garten, in den Sie sich zurückziehen können oder einen üppig bepflanzten Balkon? Das sind kleine Oasen, die uns zwischen der Arbeit schon einmal ein bisschen zur Ruhe kommen lassen. Übrigens, nicht umsonst lieben die Menschen seit jeher Gartenanlagen. Da könnte man den Bogen spannen von den hängenden Gärten der Semiramis, eines der sieben Weltwunder, bis hin zum Englischen Garten in München. Gärten waren immer schon repräsentativ aber auch ein Platz der Erholung. In unserer ländlicher Region haben Gärten oft auch einen kulinarischen Nutzen. Und nein, ich meine jetzt nicht die Biergärten. In den bunten Bauerngärten auf dem Land wurde alles angebaut, was die Familie in der Küche benötigte. Der Garten war ein wichtiger Teil der Versorgung. Ich glaube allerdings, es blieb den Gärtnerinnen, denn meistens waren es die Bäuerinnen, die sich um den Garten kümmerten, wenig Zeit, die Schönheit zu genießen. Gott sei Dank ist das heute anders. Am kommenden Wochenende finden bei uns im altbayerischen Dorf die Bauerngartentage statt und ich darf Sie herzlich einladen, die Vielfalt und Schönheit dieser kleinen Paradiese zu bestaunen. Bei uns im Museumsdorf haben wir verschiedene Gärten angelegt. Das heißt, Sie finden neben dem klassischen und sehr bunt gemischten Bauerngarten, der viel auf die Erzeugung von Nahrungsmitteln ausgelegt ist, auch einen Klostergarten sowie einen Kräutergarten. Letzteren fand man früher oft im Garten des Apothekers, denn dieser benutzte die heilende Kraft der Pflanzen für seine Tinkturen und Heilmittel. Aber nicht nur der Apotheker, auch die Bäuerinnen wussten ganz gut, dass gegen alles ein Kraut gewachsen ist und deshalb fanden sich selbstverständlich auch im Bauerngarten diverse Heilpflanzen. Dieses Wissen wurde über die Generationen hinweg überliefert und nicht zuletzt die Klöster spielten dabei eine wichtige Rolle. Denn die Nonnen und Mönche führten in ihren Gärten systematische Versuche durch und hielten die Ergebnisse in Schriftform fest. Deshalb ist der Klostergarten, den wir ebenfalls im altbayerischen Dorf haben, deutlich strukturierter angelegt. Geometrische Muster, oft ein Kreuz, prägen das Erscheinungsbild.
26.06.2025 13:40 Uhr
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In aller Ruhe grasen die Kühe im Museumsdorf.  (Foto: Markus Wasmeier)

Der längste Tag des Jahres – Sommersonnenwende am Samstag

Der längste Tag des Jahres liegt vor uns oder sollte ich lieber sagen die kürzeste Nacht? Am 21. Juni ist die Sommersonnenwende, das heißt, die Sonne hat ihren höchsten Stand am Himmel. Seit Jahrhunderten wird dieses besondere Ereignis unter verschiedenen Namen in vielen Kulturen besonders gefeiert, denn die Sommersonnenwende ist der Höhepunkt des Sommers und war meist mit Fruchtbarkeit und Erneuerung gleichgesetzt. Da passt es gut, dass aktuell bei uns im albayerichen Dorf die Kelten lagern. Also bitte verstehen Sie mich nicht falsch, es sind natürlich keine echten Kelten, sondern Menschen, die diese Kultur und die damit verbundene Geschichte lebendig werden lassen und in originalgetreuen Gewändern und mit historisch nachempfundenen Werkzeugen eintauchen in den Alltag unserer Vorfahren. Und gerade für die Kelten war das Datum der Sommersonnenwende besonders wichtig. Es wurden zum Beispiel Kräuter gesammelt, denen man an diesem Tag besonders viel Wirksamkeit zusprach. Übrigens, passend dazu findet bei uns am 25. Juni eine spezielle Kräuterführung statt und ich verspreche Ihnen, auch vier Tage nach der Sonnenwende haben die Kräuter ihre Wirksamkeit! Aber zurück zu den Ritualen der Kelten. Besonders eindrucksvoll waren die großen Feuer, die die Kelten anzündeten um Geister zu vertreiben, die kurze Nacht zu erleuchten und das Licht der Sonne widerzuspiegeln. Und bis heute haben sich Bräuche dieser Art erhalten.
18.06.2025 13:38 Uhr
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