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Veröffentlicht am 12.05.2025 08:59

Kontroversen zum Carsharing am Willibaldplatz


Von Beatrix Köber
Viele Bürger können mit diesem Schild (2020 in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen) am Willibaldplatz bisher noch nichts anfangen. (Foto: kö)
Viele Bürger können mit diesem Schild (2020 in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen) am Willibaldplatz bisher noch nichts anfangen. (Foto: kö)
Viele Bürger können mit diesem Schild (2020 in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen) am Willibaldplatz bisher noch nichts anfangen. (Foto: kö)
Viele Bürger können mit diesem Schild (2020 in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen) am Willibaldplatz bisher noch nichts anfangen. (Foto: kö)
Viele Bürger können mit diesem Schild (2020 in der Straßenverkehrsordnung aufgenommen) am Willibaldplatz bisher noch nichts anfangen. (Foto: kö)

Das neue Schild am Willibaldplatz zeigt auf weißem Grund ein Autos mit vier umstehenden Personen, in jeder Ecke eine. Was damit gemeint ist, erschließt sich vielen nicht sofort. „Man wird mit einem neuen Verkehrsschild konfrontiert, dass keiner kennt und wird prompt mit einem Strafzettel (55 Euro) belohnt“, beklagt ein Bürger nun beim Bezirksausschuss Laim (BA 25). Seit Kurzem weisen die neuen Schilder auf der Südseite des Willibaldplatzes fünf Parkplätze als sogenannten Carsharing-Plätzen aus, auf denen nur Leihautos stehen dürfen. Dieser „Mobilitätspunkt“ wird auch nach den wenigen Wochen seit seiner Einführung noch kontrovers unter den Stadtteilbewohnern diskutiert.

Sogenannte „Mobilitätspunkte“ werden derzeit sukzessive im gesamten Stadtgebiet umgesetzt. Ziel ist es, nach und nach Mobilitäts-Gewohnheiten in der Stadt zu ändern. Dabei soll auch die Nutzung von Leihfahrzeugen attraktiver werden – was u. a. dadurch gelingen soll, dass Nutzer von geteilten (sharing) Autos leicht Parkplätze finden können.
Sieben solcher Sammelpunkte, an denen normale Parkplätze zu speziellen Sharing-Parkplätzen umgewandelt werden, sind auch in Laim entstanden. Einer davon am Willibaldplatz. Der sorgt für anhaltende Diskussionen. Bemängelt wird u. a., dass die Stellplätze ohne Vorankündigung eingeführt wurden. Anwohner wie auch Geschäftsleute kritisierten zudem die zu hohe Anzahl.
Auf der Südseite des Willibaldplatzes gab es bislang acht längsseitige Kurzzeitparkplätze an der Agnes-Bernauer-Straße. Fünf davon sind nun Carsharing-Autos vorbehalten. Die drei verbliebenen Stellplätze sollen alsbald als Abstellflächen für sogenannte geteilte Mikromobilität dienen. Da nun die Akzeptanz für diesen Mobilitätspunkt (für E-Scooter etc.) vor Ort so gering ist, setzt sich der Bezirksausschuss (BA 9) dafür ein, dass nachjustiert wird. Die Ideen der verschiedenen Fraktionen für eine gütliche Lösung sind indes verschiedenen.

Verschiedene Vorschläge

Die Grünen schlagen vor, dass nun, nachdem der Mobilitätspunkt bereits steht, zumindest die noch verbleibenden Stellplätze statt als Abstellflächen für Mikromobilität als Kurzzeitparkplätze erhalten werden. So will man den beklagten Parkdruck in diesem Bereich reduzieren und den ansässigen Geschäften entgegenkommen, wie es im Antrag heißt. Die SPD / CSU hingegen hält an einer früheren Forderung fest: „Das Mobilitätsreferat wird erneut und mit Nachdruck gebeten, die seitens des Bezirksausschusses bereits im Juni 2024 beschlossene Einrichtung von fünf Kurzzeitparkplätzen am Willibaldplatz umgehend umzusetzen“, heißt es im gemeinsamen Antrag. „Gleichzeitig ist die Zahl der dort ausgewiesenen Carsharing-Stellplätze entsprechend der gültigen Beschlusslage des Bezirksausschusses auf maximal drei zu begrenzen.“
Eine hitzige Debatte zu den Carsharing-Parkplätzen hatte das Gremium bereits in seiner April-Sitzung geführt. Und auch in seiner Mai-Sitzung konnte sich der BA auf keinen gemeinsamen Kurs einigen. Aufgrund der Mehrheit von SDP / CSU im BA Laim wurde schließlich der Antrag auf Reduzierung des Mobilitätspunktes auf drei Carsharing-Plätze verabschiedet. Zugleich will man nun aber auch das Gespräch mit dem MOR suchen. Einig ist sich der BA indes, dass die neuen Schilder am Willibaldplatz mehr Erläuterung bedürfen – der Bürgerwunsch dazu wurde ans MOR empfohlen.

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